Um einen möglichst genauen Stromimpuls, der der Schädigung des Muskels angepaßt ist zu erreichen, kann man eine I / t – Kurve (Reizintensität / Reizzeit- Kurvendiagnostik) vor der eigentlichen Behandlung des Patienten erstellen.
Dieses Verfahren wird bei der Elektrogymnastik, die auch als Schwellstrom bezeichnet wird, eingesetzt. Zuerst wird dazu am Muskel eine Rechteckspannung mit hoher Impulsdauer angelegt. Die Intensität (Stromstärke) wird dann langsam erhöht, bis der Muskel eine sichtbare Zuckung macht. Der Wert der Impulsdauer und der Stromstärke bei dieser Zuckung werden in einem logarithmischen Diagramm festgehalten.
Als Nächstes wird eine geringere Impulsdauer gewählt und die Intensität wieder bis zur sichtbaren Zuckung des Muskels erhöht. So wird eine Reihe von Meßwerten für die Rechteckspannung aufgenommen. Die gleichen Vorgänge werden dann mit einer Dreieckspannung wiederholt und die Meßwerte im gleichen Diagramm festgehalten.
An einer Stelle im Diagramm kommt es zu einer starken Annäherung oder Kreuzung der beiden Meßkurven. Dieser Punkt wird für die weitere optimale Behandlung des geschädigten Muskels festgehalten.